Ihre Frage betrifft die
Komparation der Adjektive effizient und effektiv. Adjektive bilden in der Regel neben ihrer
Grundform (dem
Positiv wie z.B.
schnell und
groß) noch zwei weitere Formen (Komparationsformen) für Vergleichskonstruktionen aus: den
Komparativ zur Bezeichnung eines höheren Grads (z.B.
schneller und
größer) und den
Superlativ zur Bezeichnung des höchsten oder besonders hohen Grads (z.B.
am schnellsten und
am größten).
Es existieren jedoch, wie Sie bereits korrekt feststellen, Adjektive ohne Komparationsformen. Dies kann unterschiedliche Gründe haben, so benennt der Duden Band 4 „Die Grammatik“ unter anderem jene Adjektive, welche „nicht in unterschiedlichem Maß (=graduell) vorliegen“ können:
sterblich *sterblicher *am sterblichsten
leer *leerer *am leersten
still *stiller *am stillsten
Im übertragenen Sinn können manche dieser Adjektive jedoch einen Komparativ bilden:
Das Kino ist heute leerer als gestern.
In den stillsten Stunden der Nacht.
Außerdem bleiben jene Adjektive ohne Komparationsformen, die schon Einzigartigkeit oder das Höchstmaß ausdrücken wie z.B.
einzig oder
optimal. Der Duden Band 9 „Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle“ räumt jedoch ein, dass auch solche Adjektive zur Verstärkung des höchsten Grads gelegentlich Komparationsformen ausbilden.
Wir können demnach festhalten, dass zunächst aus grammatischer Perspektive die Bildung einer Komparationsform bei jedem Adjektiv möglich ist, allerdings im Sprachgebrauch je nach Bedeutung des Adjektivs nicht zwangsläufig gebildet wird. Da Ihre Beispiele
effizient und
effektiv in der Lexikographie des Instituts für deutsche Sprache mit der Lesart „optimal wirksam“ aufgeführt werden und dies einen höchsten Grad implizieren würde, ist es möglich, dass die Adjektive im Sprachgebrauch nicht gesteigert werden. Wir möchten dies daher an einer Untersuchung von Sprachgebrauchsdaten im folgenden Abschnitt überprüfen.