Sie thematisieren in Ihrer Frage den Anschluss einer Wortgruppe in Form eines
Attributs. Ein Attribut zeichnet sich dadurch aus, dass es selbst kein eigenständiges Satzglied ist. Vielmehr dienen Attribute der Modifizierung und Spezifizierung der Wortgruppe, auf welche sie sich beziehen. Es können verschiedene Attribute anhand der formalen Eigenschaften unterschieden werden. Auch in Ihrem Beispiel liegt ein Attribut vor und für dieses haben Sie zwei verschiedene Anschlussmöglichkeiten vorgeschlagen:
1. die Mutter eines der Männer
2. die Mutter einer der beiden Männer
Das Bezugswort
die Mutter wird in beiden Fällen durch eine Wortgruppe im Genitiv näher bestimmt. Es handelt sich demnach um
Genitivattribute. Für beide Beispiele ist außerdem festzuhalten, dass hier ein Teil-Ganzes-Verhältnis ausgedrückt wird, denn es geht um einen Mann aus einer unbestimmten Anzahl an Männern. Man spricht auch von einem sogenannten
partitiven Genitiv. Zu Beachten ist jedoch, dass in Ihrem Beispiel mehrere Attribute aufeinanderfolgen. Auf das Bezugswort die Mutter folgen insgesamt zwei Genitivattribute, nämlich
eines/einer und
der Männer/der beiden Männer. Das zweite Genitivattribut
der Männer/der beiden Männer ist dem ersten Genitiv
eines/einer untergeordnet. Die Weglassprobe zeigt das Abhängigkeitsverhältnis der Wortgruppen:
die Mutter der (beiden) Männer
Wird das erste Genitivattribut ausgespart, so wird auch kein Teil-Ganzes-Verhältnis ausgedrückt, da die Männer in dieser Variante die selbe Mutter besitzen. Folglich ist das erste Genitivattribut
eines/einer notwendig, um ein Teil-Ganzes-Verhältnis in Ihrem Beispiel auszudrücken. Infolgedessen ist auch das Genitivattribut
der Männer/der beiden Männer dem Genitivattribut
eines/einer untergeordnet. Das erste Genitivattribut
eines/ einer ist dabei nicht vollständig realisiert, sondern elliptisch. Die Ausformulierung zeigt, dass in Ihrem Beispiel eine Ellipse vorliegt:
die Mutter eines Mannes der Männer
die Mutter eines Mannes der beiden Männer
die Mutter eines […] der Männer
die Mutter eines […] der beiden Männer
*die Mutter einer Mannes der Männer
*die Mutter einer Mannes der beiden Männer
* die Mutter einer […] der Männer
* die Mutter einer […] der beiden Männer
Die Beispiele zeigen in erster Linie, dass die Erweiterung durch
beider keinen Einfluss auf die Struktur der Wortgruppe nimmt. Daher können Sie frei wählen, ob Sie dieses Attribut in der Wortgruppe realisieren möchten. Indem das Attribut
eines/einer vollständig dargestellt wird, wird zugleich deutlich, welche Funktionen die Genitive
eines und
einer erfüllen. Der Artikel
eines steht nämlich im Genitiv Singular, wohingegen der Artikel
einer in Anlehnung an den Genitiv Plural gebildet wurde. Die Variante
die Mutter einer der beiden Männer ist demnach so zu erklären, dass hier die beiden Genitivattribute im Numerus übereinstimmen und daher beide im Plural stehen. Eine
Kongruenz (Übereinstimmung) hinsichtlich des Numerus ist jedoch nicht notwendig, da es sich um zwei eigenständige Attribute handelt. Die obigen Beispiele zeigen außerdem, dass die Erweiterung von
einer problematisch ist. Für Ihr Beispiel ist daher die erste Variante zu empfehlen:
die Mutter eines der (beiden) Männer