Ihre Frage betrifft die
Besonderheiten in der Adjektivdeklination. Die Irritation in Ihrem Beispiel entsteht aufgrund der Endung des Adjektivs
sechziger: Bei der Adjektivdeklination beschreibt das Prinzip der Monoflexion, dass es in der Nominalgruppe nur einen Hauptmerkmalträger gibt und dieser die grammatischen Informationen trägt. In Ihrem Fall wäre dies der bestimmte Artikel
den und das Adjektiv würde schwach dekliniert werden:
in den sechzigen Jahren
Dass diese Variante dennoch nicht infrage zu kommen scheint, liegt wohl am besonderen Status der Zahladjektive, denn diese werden in der Regel nicht flektiert:
in den sechzig Jahren
Die Variante
in den sechziger Jahren lässt sich nun anhand der normalisierten Formen wie
in den Sechzigern erläutern: Die Endung –er ist bei
sechziger keine Kasusendung wie das –en bei
sechzigen, sondern ein Wortbildungssuffix. Dass es sich hierbei nicht um eine Kasusendung handelt, erkennt man daran, dass das Suffix stets gleich bleibt:
Die sechziger Jahre waren toll.
In den sechziger Jahren war es toll.
Die Anfänger der sechziger Jahre waren toll.
Diese abgeleitete Form von
in den Sechzigern wird nun wie ein Adjektivattribut auch mit
Jahren kombiniert. Um dies allerdings nochmal zu überprüfen, möchten wir im folgenden Kapitel einen Blick auf den Sprachgebrauch werfen.
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