Sie fragen, woher die Endung -
en in
unentschlossenen kommt.
Tatsächlich ist sie im von Ihnen formulierten Satz
Beispiel
*Ein großer Teil von Nachdenklichen ist unentschlossenen
fehl am Platze.
Der Satz lautet korrekt:
Beispiel
Ein großer Teil von Nachdenklichen ist unentschlossen.
Unentschlossen ist hier ein so genanntes Subjektsprädikativ; manche Grammatiker betrachten es auch als Teil des Prädikats. Adjektive sowie adjektivisch gebrauchte Partizipien, die diese Funktion erfüllen, werden im Gegensatz zu attributiven Adjektiven nicht flektiert:
Beispiel
Die Frage ist interessant.
Grammatik ist spannend.
Die Schlacht ist verloren.
Folglich gibt es auch in Ihrem Beispielsatz keinen Grund dafür,
unentschlossen zu flektieren.
Sie beziehen sich mit Ihrer Frage auf das folgende Beispiel der ZEIT online:
Beispiel
Vor der Abstimmung über Koalitionsverhandlungen auf dem SPD-Parteitag sieht NRW-Landeschef Michael Groschek noch viel Unsicherheit in seiner Partei. "Wir haben Mitglieder, die sagen Ja, und welche, die sagen Nein, und dazwischen ist ein großer Teil von nachdenklichen
Unentschlossenen", sagte der SPD-Politiker dem Hörfunksender WDR2 mit Blick auf den Parteitag am Sonntag in Bonn.
Hier ist die grammatische Situation eine andere als in der von Ihnen konstruierten Variante. Hier ist
von nachdenklichen Unentschlossenen ein Präpositionalattribut zu
Teil. Ein großer Teil von nachdenklichen Unentschlossenen ist Subjekt des Satzes. Da die Präposition
von den Dativ regiert, hat
Uentenschlossenen als nominalisierter Kern der Nominalgruppe
nachdenklichen Unentschlossenen die schwache Dativ-Endung -
en.
Lesezeichen