Ihre Frage ist vermutlich dadurch aufgekommen, dass in deutschen Sätzen
Kongruenz zwischen
Subjekt und finitem Verb herrscht, diese also im
Numerus (Singular/ Plural) übereinstimmen müssen. Im Beispielsatz kommt es zu Verwirrung, da
„es“ im Singular steht,
„Konsequenzen“ jedoch im Plural. Entscheidend ist somit, ob
„es“ das
Subjekt des Satzes ist.
Gemäß Duden 9 (Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle), kann man feststellen, ob „es“ am Satzanfang das Subjekt ist, indem man den Satz
umstellt und überprüft, ob das „Es“ noch immer enthalten bleibt:
Es nagt wie tausend Skorpione an ihm.
Wie tausend Skorpione nagt es an ihm.
Wenn das
Es aber nach der Umstellung
wegfällt, ist es nicht Subjekt und übt
keinen Einfluss auf den Numerus des Verbs aus:
Es werden acht Stunden dazu benötigt.
Dazu werden acht Stunden benötigt.
Dies trifft auch auf Ihr Beispiel zu:
Es müssen Konsequenzen folgen.
Konsequenzen müssen folgen.
„Es“ fungiert in diesem Fall als
„Platzhalter“. Dies lässt sich mit der
Felderstruktur von deutschen Sätzen zu tun: Das
Vorfeld vor dem finiten Verb (in Ihrem Beispiel
müssen) muss immer besetzt sein. Steht dort ein anderes Satzglied, kann das
Es wegfallen, da
es in dem Satz inhaltsleer ist:
Dann müssen Konsequenzen folgen.
Wenn du dich so verhältst, müssen Konsequenzen folgen.
*Müssen Konsequenzen folgen.
Weitere Erläuterungen zu den Funktionen von „es“ finden Sie zum Beispiel hier:
https://grammatikfragen.de/showthrea...-welchem-Grund
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